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Auf der Suche nach Autofiktion in der antiken Literatur

Philologus. Supplemente / Philologus. Supplementary Volumes 16

Erschienen am 10.05.2021, 1. Auflage 2021
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783110739039
Sprache: Deutsch
Umfang: X, 246 S., 1 farbige Illustr., 1 col. ill.
Format (T/L/B): 2 x 24.5 x 17.7 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war der traditionelle Auslegemodus der Klassischen Philologie biographisch orientiert. Jedoch sahen sich die Interpreten antiker Texte durch den proklamierten Tod des Autors (Roland Barthes) zu diametral entgegengesetzten Reaktionen provoziert: dem bewussten Festhalten an der biographischen Deutung bzw. der völligen Aufgabe der Interpretationskategorie des Autors. Problematisch bleibt bei beiden Ansätzen aber, dass das Ich antiker Texte in der Regel sowohl Bezugspunkte zum historischen Autor und seiner Umwelt wie auch fiktionale Elemente aufweist. Der Begriff der Autofiktion, der seit Serge Doubrovskys Neuschöpfung in den 1970er Jahren vielgestaltig weiterentwickelt wurde, erscheint in diesem Zusammenhang als adäquates Interpretationsinstrument, um dem beschriebenen Phänomen des Ichs in antiken Texten differenzierter Rechnung tragen zu können. Denn Autofiktion hinterfragt, zugespitzt formuliert, die Trennung von historischer Realität und fiktionaler Textwelt in ihrer Undurchlässigkeit. Daher wird in diesem Band in exemplarischen Fallstudien eine Anwendung des vielgestaltigen Begriffs der Autofiktion auf antike Texte kritisch reflektierend erprobt.

Autorenportrait

Gregor Bitto und Bardo Maria Gauly, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt.