0

Die Verdrängung

Der Weg des Juristen Helmut Schneider von Auschwitz nach Goslar, Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 127

Erschienen am 20.11.2023, 1. Auflage 2023
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783111085395
Sprache: Deutsch
Umfang: VII, 155 S., 11 s/w Illustr., 2 farbige Illustr.,
Format (T/L/B): 1 x 24 x 16 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Das Buch erzählt die Geschichte des deutschen Juristen Helmut Schneider (1910-1968). Der NS-Gegner wird leitender Mitarbeiter im Personalbereich der IG Farben, die 1941-1945 in unmittelbarer Nachbarschaft zum KZ Auschwitz mit Hilfe von Tausenden jüdischer Häftlinge und Zwangsarbeitern ein großes Chemiewerk aufbaute. Er ist in dieser Funktion ein indirekter Mitorganisator des Systems der Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen und damit der Vernichtung durch Arbeit" in diesem Lager. Zugleich wird er zum Beschützer einer großen Gruppe französischer Zwangsarbeiter, deren Aktivitäten für die Résistance er unterstützt und die er im Januar 1945 auf dem gefährlichen Marsch nach Westen begleitet. Das trägt ihm in Frankreich den Titel des anti-nazi assesseur Schneider" ein. Mit den jungen Franzosen schließt er eine lebenslange Freundschaft, die u.a. zu einer deutsch-französischen Städtepartnerschaft führt. Nach seiner Zeugenaussage im Nürnberger Prozess gegen die IG Farben, einem langwierigen Entnazifizierungsverfahren und einem Strafprozess wird er 1949 Oberstadtdirektor von Goslar, Verfasser politisch-philosophischer Texte und Briefpartner und Freund von Ernst Jünger. Schneiders Biografie zeigt exemplarisch, wie sich in einem durch den Nationalsozialismus belasteten Leben Opposition, Mittäterschaft und Verdrängung miteinander verknüpften.

Autorenportrait

Winfried Schulze, Ludwig Maximilians University Munich, Germany.