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Willkommen in HorrorLand!

Gänsehaut HorrorLand 1

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Erschienen am 01.09.2008
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570219348
Sprache: Deutsch
Umfang: 128 S.
Format (T/L/B): 1.1 x 18.7 x 12.5 cm
Lesealter: 10-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Start der brandneuen Gänsehaut-Reihe! Britney glaubt, ihren Augen nicht zu trauen: Die Bauchrednerpuppe ihres verhassten Cousins Ethan bewegt sich und spricht zu ihr. Wie kann sie das lebendig gewordene Monster nur zum Schweigen bringen? Als sie mit ihren Eltern und ihrer besten Freundin Molly einer geheimnisvollen Einladung in den Gruselpark HorrorLand folgt, fängt das Grauen erst richtig an …

Autorenportrait

R. L. Stine, 1943 in Columbus/Ohio geboren, ist Erfolgsautor der Reihe "Fear Street". Der weltweite Durchbruch gelang ihm mit der Kinder-Gruselreihe "Goosebumps", zu Deutsch "Gänsehaut". Die Zeitung USA Today hat 1999 ermittelt, dass Stine damit zum erfolgreichsten Kinderbuchautor aller Zeiten geworden ist. Er lebt heute mit Frau, Sohn und Hund in New York und teilt sich sein Büro mit einem Skelett.

Leseprobe

Wahrscheinlich fragst du dich, was meine beste Freundin Molly Molloy und ich spätabends auf dem alten Friedhof zu suchen hatten. Bei dem bloßen Gedanken daran, was wir hier taten, überlief mich ein Schauder. Der Wind fuhr heulend durch die Bäume und fahle Blitze zerrissen den Himmel. 'Schnell, Molly', flüsterte ich und schlang wärmend die Arme um meinen Oberkörper, als der Mond hinter den Wolken verschwand. 'Gleich geht das Gewitter richtig los.' 'Ich mach ja schon so schnell ich kann, Britney', sagte Molly. 'Aber der Boden. ist verflixt hart.' Wir gruben ein Grab. Dabei wechselten wir uns ab. Jeweils eine schaufelte und die andere stand Schmiere. Ich spürte die ersten kalten Regentropfen auf der Stirn. Trotzdem ließ ich den niedrigen Lattenzaun an der Straße nicht aus den Augen. Nichts rührte sich. Man hörte nur das Scharren der Schaufel in der Erde und in der Ferne ein tiefes Donnergrollen. Plötzlich knackte ein alter Grabstein, der sich im Wind neigte. Ich erschrak und sah schon vor mir, wie der alte Stein umkippte und jemand aus dem Grab darunter hervorkroch. Schon gut, schon gut. Meine Fantasie geht gerne mit mir durch. Das weiß jeder, der mich kennt. Meine Mutter behauptet immer, dass ich später entweder Schriftstellerin werde oder verrückt. Sie findet das witzig. Manchmal ist es gut, eine lebhafte Fantasie zu haben. Aber manchmal macht sie alles nur noch gruseliger. So wie an diesem Abend. Molly hielt kurz mit dem Schaufeln inne, um sich die Haare aus den Augen zu streichen. Regentropfen platschten auf die Decke aus abgestorbenen Blättern auf der Erde. 'Britney, ist das tief genug?', fragte sie mich in heiserem Flüsterton. Ich warf einen Blick auf den Glassarg. 'Grab weiter. Wir müssen ihn vollständig bedecken', antwortete ich. Ich wandte mich wieder zur Straße. Es war spät und das Wohnviertel lag dunkel und still. Aber was, wenn jemand vorbeifuhr und uns entdeckte? Wie sollten wir dann bloß erklären, dass wir hier ein Grab schaufelten und wozu wir hier waren? Molly stieß stöhnend wieder die Schaufel in die Erde. Auf einmal raschelte das welke Laub. Ich lauschte mit angehaltenem Atem. Schritte ertönten. Jemand kam rasch und verstohlen auf uns zu. 'Molly.', flüsterte ich. Da erspähte ich ein paar Waschbären, die auf uns zuhuschten. Ihre kleinen Augen funkelten. Das schwarze Fell in ihrem Gesicht ließ sie aussehen, als trügen sie Masken. Als sie uns entdeckten, erstarrten sie erst. Dann richteten sie sich auf. Greifen Waschbären jemals Menschen an? Diese Waschbären sahen echt hungrig aus. Ich malte mir aus, wie sie auf Molly und mich zustürmten. Wie sie über uns herfielen, uns kratzten und bissen. Ein greller Blitz zuckte über den Himmel und erfasste die Waschbären mit seinem Licht, sodass sie sich deutlich von der Dunkelheit abhoben. Sie beäugten den kleinen Glassarg. Dachten sie, es wäre etwas zu fressen darin? Plötzlich donnerte es laut und sie erschraken. Das Gewitter kam näher. Der Anführer machte kehrt und huschte davon. Die anderen folgten ihm. Ich wischte mir bibbernd den Regen von der Stirn. Molly reichte mir die Schaufel. 'Du bist dran', sagte sie. 'Es ist fast fertig.' Der Holzstiel lag rau und kratzig in meiner Hand. Ich klopfte mit dem Fuß die Erde vom Schaufelblatt und stellte mich an die flache Grube. 'Hier wird es nie jemand finden', sagte ich. 'Sobald wir das bösartige Ding vergraben haben, sind wir vor ihm sicher.' Molly antwortete nicht. Plötzlich hatte ich ein ungutes Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht. Ich drehte mich zu Molly um. Sie schaute mit offenem Mund und großen Augen auf den hohen Grabstein neben uns. 'Brit.' Der alte Stein knarrte und eine bleiche Hand reckte sich langsam aus dem Grab. Es blieb keine Zeit, wegzurennen oder auch nur zu schreien. Erstarrt sah ich zu, wie die Hand ihre kalten, knochigen Finger um meinen Knöchel legte. Und dann erst brüllte ich los. Leseprobe