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Die Politik des Zeremoniells

Huldigungsfeiern im langen 19. Jahrhundert, Historische Politikforschung 11

Erschienen am 21.05.2007, 1. Auflage 2007
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593383361
Sprache: Deutsch
Umfang: 394 S.
Format (T/L/B): 2.8 x 21.3 x 13.8 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

1840 versammelten sich vor dem Berliner Schloss zahlreiche Bürger und Funktionsträger, um Friedrich Wilhelm IV. zu huldigen. Selbst im 19. Jahrhundert waren solche vormodernen Zeremonien nicht nur Schaugepränge oder bloße Ornamente der Politik. Sie waren zentrale Ausdrucksformen politischen Handelns - für den Monarchen wie für die Untertanen. Matthias Schwengelbeck zeigt an Beispielen aus den deutschen Staaten Württemberg, Baden, Lippe und Preußen die Ausgestaltung und öffentliche Wahrnehmung dieser Feiern. Dabei erläutert er die politische Kultur der damaligen Monarchien, zu deren wesentlichen Elementen das Zeremoniell gehört.

Autorenportrait

Matthias Schwengelbeck, Dr. phil., promovierte an der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld.

Leseprobe

InhaltsangabeInhalt Vorwort Einleitung I. Vom Rechtsritual zum Staatszeremoniell: Die Huldigung in der Frühen Neuzeit 1. Die Huldigung als Rechtsakt 1.1 Entwicklungen vom mittelalterlichen Herrschaftsverband zum frühneuzeitlichen Territorialstaat 1.2 Absolutistischer Herrschaftsanspruch und ständische Kontinuität 2. Die Huldigung im öffentlichen Raum 3. Zum Wandel des Symbolgebrauchs im Huldigungszeremoniell II. Monarchie und Zeremoniell im Umbruch: Ambivalenzen zwischen Ende des Alten Reiches und Wiener Kongress 1. Rechtliche Funktionen und zeremonielle Formen der Huldigung an der Schwelle zum 19. Jahrhundert 1.1 Die Huldigungslandtage am Ende des Alten Reiches 1.2 Personale Herrschaft im Kleinstaat Lippe 1.3 Huldigung vor Vertretern - depersonalisierte Herrschaft? 1.4 Das Huldigungszeremoniell in der Residenz 1.5 Huldigung, territoriale Neuordnung und die Entstehung des modernen Staates in Baden und Württemberg 1.6 Vom Untertan zum Staatsbürger? Huldigungseid und Staatsbürgerschaft 2. Umdeutungen des ständischen Zeremoniells: Bürgerkönigtum, politische Emotionen und national-patriotisches Fest 2.1 Das Huldigungszeremoniell zwischen Solennität und national-patriotischem Fest 2.2 Bürgerliche Umdeutungen: Die Inszenierung der Monarchie als Bürgerkönigtum und Familienideal 2.3 Politische Emotionen, monarchische Herrschaft und national-patriotisches Fest III. Rechtlicher Wandel und Heterogenisierung des Zeremoniells zwischen Vormärz und Reichsgründung 1. Traditionsabbrüche und gewandelte Formen: Die Huldigung unter dem Einfluss des Konstitutionalismus 1.1 Die Huldigung im Kontext der "ersten deutschen Verfassungswelle" 1.2 Zum Weiterleben der Huldigung im nichtkonstitutionellen Staat: Preußen im Vormärz 1.3 Kontroversität und Ende des Huldigungseides im konstitutionellen Staat der nachrevolutionären Zeit 2. Konsens oder Konflikt? Offizielle Inszenierung, allgemeine Beteiligung und printmedialer Deutungskampf 2.1 Wechselnde Inszenierungshoheiten: Die Huldigungsfeiern für Friedrich Wilhelm IV. 2.2 Die konstitutionelle Monarchie in der bürgerlichen Gesellschaft: Einzugsfeierlichkeiten für Leopold von Baden 1830 2.3 Zeremoniell zwischen Monarchie und Republik: Die "Inthronisation" des Reichsverwesers 1848 2.4 Gottesgnadentum oder konstitutionelle Monarchie? Der Deutungskampf um die preußische Krönung von 1861 IV. Bühnensuche im Kaiserreich: Das Inthronisationszeremoniell im monarchischen Bundesstaat 1. "Kaiserkrönung"? Symbolkämpfe um den Kaiserbegriff 2. Neue Formen des Inthronisationszeremoniells im Kaiserreich 2.1 Konstruktionsprinzipien des monarchischen Nationalstaats: Kaiserproklamation und feierliche Reichstagseröffnung 1871 2.2 Der Auftakt des "media monarch": Wilhelm II. und die Reichstagseröffnungsfeier 1888 3. Zeremoniell jenseits des nationalen Kaisertums: Die feierliche Inthronisation Leopolds IV. in Lippe 1905 Zusammenfassung und Ausblick 1. Huldigungsfeiern in diachroner Perspektive 2. Von der Fürsten- zur Führerhuldigung? Faschistische Adaptionen des monarchischen Zeremoniells Abkürzungen Quellen und Literatur Personen und Ortsregister

Inhalt

Inhalt Vorwort Einleitung I. Vom Rechtsritual zum Staatszeremoniell: Die Huldigung in der Frühen Neuzeit 1. Die Huldigung als Rechtsakt 1.1 Entwicklungen vom mittelalterlichen Herrschaftsverband zum frühneuzeitlichen Territorialstaat 1.2 Absolutistischer Herrschaftsanspruch und ständische Kontinuität 2. Die Huldigung im öffentlichen Raum 3. Zum Wandel des Symbolgebrauchs im Huldigungszeremoniell II. Monarchie und Zeremoniell im Umbruch: Ambivalenzen zwischen Ende des Alten Reiches und Wiener Kongress 1. Rechtliche Funktionen und zeremonielle Formen der Huldigung an der Schwelle zum 19. Jahrhundert 1.1 Die Huldigungslandtage am Ende des Alten Reiches 1.2 Personale Herrschaft im Kleinstaat Lippe 1.3 Huldigung vor Vertretern - depersonalisierte Herrschaft? 1.4 Das Huldigungszeremoniell in der Residenz 1.5 Huldigung, territoriale Neuordnung und die Entstehung des modernen Staates in Baden und Württemberg 1.6 Vom Untertan zum Staatsbürger? Huldigungseid und Staatsbürgerschaft 2. Umdeutungen des ständischen Zeremoniells: Bürgerkönigtum, politische Emotionen und national-patriotisches Fest 2.1 Das Huldigungszeremoniell zwischen Solennität und national-patriotischem Fest 2.2 Bürgerliche Umdeutungen: Die Inszenierung der Monarchie als Bürgerkönigtum und Familienideal 2.3 Politische Emotionen, monarchische Herrschaft und national-patriotisches Fest III. Rechtlicher Wandel und Heterogenisierung des Zeremoniells zwischen Vormärz und Reichsgründung 1. Traditionsabbrüche und gewandelte Formen: Die Huldigung unter dem Einfluss des Konstitutionalismus 1.1 Die Huldigung im Kontext der "ersten deutschen Verfassungswelle" 1.2 Zum Weiterleben der Huldigung im nichtkonstitutionellen Staat: Preußen im Vormärz 1.3 Kontroversität und Ende des Huldigungseides im konstitutionellen Staat der nachrevolutionären Zeit 2. Konsens oder Konflikt? Offizielle Inszenierung, allgemeine Beteiligung und printmedialer Deutungskampf 2.1 Wechselnde Inszenierungshoheiten: Die Huldigungsfeiern für Friedrich Wilhelm IV. 2.2 Die konstitutionelle Monarchie in der bürgerlichen Gesellschaft: Einzugsfeierlichkeiten für Leopold von Baden 1830 2.3 Zeremoniell zwischen Monarchie und Republik: Die "Inthronisation" des Reichsverwesers 1848 2.4 Gottesgnadentum oder konstitutionelle Monarchie? Der Deutungskampf um die preußische Krönung von 1861 IV. Bühnensuche im Kaiserreich: Das Inthronisationszeremoniell im monarchischen Bundesstaat 1. "Kaiserkrönung"? Symbolkämpfe um den Kaiserbegriff 2. Neue Formen des Inthronisationszeremoniells im Kaiserreich 2.1 Konstruktionsprinzipien des monarchischen Nationalstaats: Kaiserproklamation und feierliche Reichstagseröffnung 1871 2.2 Der Auftakt des "media monarch": Wilhelm II. und die Reichstagseröffnungsfeier 1888 3. Zeremoniell jenseits des nationalen Kaisertums: Die feierliche Inthronisation Leopolds IV. in Lippe 1905 Zusammenfassung und Ausblick 1. Huldigungsfeiern in diachroner Perspektive 2. Von der Fürsten- zur Führerhuldigung? Faschistische Adaptionen des monarchischen Zeremoniells Abkürzungen Quellen und Literatur Personen- und Ortsregister

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Historische Politikforschung