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Erik und Roderik

Eine Rittergeschichte

Erschienen am 15.02.2016
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783851978292
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S., 42 s/w Illustr.
Format (T/L/B): 1.5 x 21 x 14 cm
Lesealter: 8-12 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Tief in den dunklen Wäldern hausen in jenen alten Zeiten, da es noch Einhörner und feuerspeiende Drachen gibt, zwei höchst seltsame Ritter auf ihren Burgen. Der eine, der edle Herr Erik, schlau zwar, aber schwächlich. Der andere, der nicht minder edle Herr Roderik, wild und bärenstark. So grundverschieden sie sonst aber auch sein mögen und obwohl ihre Familien schon seit vielen Generationen verfeindet sind, eines verbindet Erik und Roderik: Sie haben beide nicht viel übrig für das ebenso anstrengende wie rohe ritterliche Kriegshandwerk. Wie sie ihre eigenwillige Lebensart gegen den König Artus und seine Tafelrundenritter verteidigen - und wie sie einander (um sich ein wenig Abwechslung zu verschaffen) die tollsten Streiche spielen, davon erzählt dieses umwerfend komische Buch.

Autorenportrait

Walter Wippersberg wurde 1945 in Steyr geboren. Neben theaterwissenschaftlichen, kunstgeschichtlichen und psychologischen Studien an der Universität Wien hat er als Bühnenbildner und Regisseur gearbeitet, später als Filmemacher. Walter Wippersberg war ordentlicher Hochschulprofessor an der Wiener Filmhochschule für Drehbuch und Dramaturgie. Walter Wippersberg ist mit dem Kulturpreis des Landes Oberösterreich, dem Filmförderungspreis der Stadt Wien, dem Theodor-Körner-Preis für Literatur ausgezeichnet worden. Für seine Kinder- und Jugendbücher hat er mehrfach die Österreichischen Staatspreise für Kinder- und Jugendliteratur sowie den Kinderbuchpreis der Stadt Wien erhalten.

Leseprobe

Seit zwei Stunden schon redete der alte Bonzo auf den jungen Herrn Erik ein. "Denk an Chilperich, deinen Großvater!", beschwor er ihn gerade. "Man hat ihn Chilperich, den Knochenbrecher, genannt." Aber Erik gähnte nur. Diese Familiengeschichten ödeten ihn an. "Der alte Chilperich pflegte die Bären noch mit bloßen Fäusten zu erledigen", fuhr Bonzo fort. "Einmal hat er mit einem seiner Freunde gewettet." "Dass er sich so nahe an einen lebendigen Drachen heranwagt, bis ihm dessen Feueratem die Schnurrbartspitzen versengt", sagte Erik schnell, der diese Geschichte noch öfter gehört hatte als all die anderen Chilperich-Geschichten. "Jawoll!", schrie der alte Bonzo, der sich - wenn er erst einmal in Fahrt war - so leicht nicht bremsen ließ. "Und was hat Chilperich getan?" "Er hat dem Ungeheuer das Maul zugehalten, bis es am Rauch des eigenen Feueratems erstickt war", leierte Erik folgsam herunter und fügte leise hinzu: "Wenn's wahr ist."