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Die Melbourne-Vorlesungen

40 Essays, Neue Sammlung 2

Erschienen am 27.01.2021
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783906050331
Sprache: Deutsch
Umfang: 170 S.
Format (T/L/B): 1.2 x 18.1 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der ärmliche Laborant Svein Jarvoll, zugleich Autor und Protagonist dieses Traktats, ist ins Victorian Writers' Centre nach Melbourne eingeladen, um vor einem spärlichen Publikum über sein Lieblingsthema, die Labyrinthologie, zu sprechen. Als Weithergereister aus einer erdachten Antike, in der Disziplinen wie die Mathematik, die Archäologie, die Philologie oder die Thanatologie als Stoffreservoirs dienen, führen Jarvoll seine Darlegungen nicht nur in die harschen nordnorwegischen Schneelandschaften und in die flimmernde Wüstenlandschaft Australiens oder auf die Spuren des Dichters Konstantinos Kavafis, sondern auch durch seinen persönlichen Irrgarten, der sich als das älteste Labyrinth der Welt entpuppt. Oft reicht ihm ein einziges Wort aus, um auf weitverästelten etymologische Spekulationen literaturtheoretische Erwägungen über das Wesen seiner eigenen Machwerke oder seiner Reisen anzustellen. Bei seinem Zickzacklauf durch die verschlungenen Gänge der literarischen Gattungen entwirft Svein Jarvoll eine Systemdichtung, wie sie die skandinavische Literatur seit Inger Christensens alphabet nicht mehr gesehen hat.

Autorenportrait

Svein Jarvoll, 1946 in Lurøy geboren, wuchs in Oslo auf. 1984 debütierte er mit dem Gedichtband Thanatos. Et polyfont dikt om døden (Thanatos. Ein polyphones Gedicht über den Tod), dem sechs weitere Bücher folgten, darunter Melbourne-forelesningene (Die Melbourne-Vorlesungen, 1995) sowie die 2001 mit dem Dobloug-Preis ausgezeichnete Essaysammlung Et hvilket som helst glass vann (Ein beliebiges Glas Wasser). Jarvoll übersetzt aus dem Altgriechischen, dem Dänischen und dem Englischen (u. a. Archilochos, Sappho, Adam Thorpe und Peer Hultberg) und lebt in Oslo.