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Dritter Weg und wahrer Staat

Othmar Spann – Ideengeber der Konservativen Revolution

Pichler, J H / Heinrich, Walter
Erschienen am 19.10.2010, 1., Auflage
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783941247253
Sprache: Deutsch
Umfang: 176
Format (T/L/B): 22.0 x 14.0 cm

Beschreibung

Othmar Spann (1878–1950) wirkte in der Zwischenkriegszeit in Wien als international renommierter Professor für Soziologie und Ökonomie. Mit dem Universalismus begründete er eine eigene philosophische Schule. Doch Spann war kein Intellektueller im Elfenbeinturm, sondern wirkte als großdeutsch gesinnter Denker im Rahmen der Konservativen Revolution (KR)! Wenngleich Spann selber sich der theoretischen Erarbeitung verpflichtet fühlte, so gruppierte sich doch um ihn herum ein Kreis von Akademikern, der danach strebte, dem Universalismus auch politisch Geltung zu verschaffen und einen hierarchisch strukturierten Staat nach Spanns Ständelehre zu formen. Mit dem Buch Der wahre Staat (1921) stieß Spann schließlich offen in den politischen Raum vor und zeigte Flagge. Der Universalismus gewann großen Einfluß — so hinterließ Spanns Denken etwa Spuren in der päpstlichen Enzyklika „Quadragesimo anno“ (1931) —, und seiner Ständestaatsforderung schlossen sich die — von Spann abgelehnten — Austrofaschisten um Engelbert Dollfuß und Kurt von Schuschnigg an. Die anläßlich der 60. Jährung des Todestages von Othmar Spann erschienene Studie führt leichtverständlich in dessen komplexes Werk ein, spürt dem „politischen“ Spann nach und legt den Fokus auf den Zusammenprall von Universalismus und Nationalsozialismus; die Widersprüche zwischen beiden rivalisierenden Weltanschauungen werden deutlich herausgearbeitet. Im Anhang der Studie ist erstmals die von der Geheimen Staatspolizei angelegte Spann-Akte aus dem Jahre 1938 veröffentlicht, die eindrücklich belegt, daß Spanns universalistische Lehre im Dritten Reich als Konkurrenz zur staatlichen Doktrin empfunden wurde.

Autorenportrait

Sebastian Maaß M. A. (geb. 1981) studierte Politik, Geschichte und Erziehungswissenschaft an den Universitäten Konstanz und Tübingen, Studienschwerpunkte waren Neuere Ideen- und Philosophiegeschichte sowie Altertumswissenschaften, umfassende Forschungstätigkeit insbesondere zum Themenkomplex der Konservativen Revolution (KR). Maaß' Studien über Leben und Werk von Edgar Julius Jung, Die andere deutsche Revolution (KIGS 1), und Arthur Moeller van den Bruck, Kämpfer um ein drittes Reich (KIGS 2), haben große Beachtung gefunden. An diese Darstellungen schließt sich die dritte Monographie in der Reihe „Kieler Ideengeschichtliche Studien“ über den konservativen Philosophen Othmar Spann, Dritter Weg und wahrer Staat (KIGS 3), an.

Inhalt

Vorwort von Prof. Dr. Dr. h. c. J. Hanns Pichler 1. Einleitung 2. Biographie Othmar Spanns 3. Der Wiener Kreis um Othmar Spann 3.1. Jakob Baxa 3.1.1. Die Wiederentdeckung der politischen Romantik 3.2. Walter Heinrich 3.2.1. Das Ständewesen 4. Philosophie und Religion als Grundlagen der Ganzheitslehre 5. Kategorienlehre 5.1. Die Ausgangslage 5.2. Das Wesen der Ganzheit 5.3. Ausgliederung 5.4. Umgliederung 5.5. Rückverbundenheit 6. Othmar Spanns politische Publizistik 6.1. Der wahre Staat 6.1.1. Universalismus und Individualismus 6.1.2. Kritik an den Herrschaftsformen des Individualismus 6.1.3. Der Aufbau des organischen Staatswesens 6.1.4. Die Rezeption des Wahren Staates im Vatikan, in Italien und Österreich 6.2. „Vom Wesen des Volkstums – Was ist deutsch?“ 7. Das politische Wirken des Spannkreises 7.1. Der Spannkreis an der Wiener Universität 7.2. Die österreichische Heimwehr und der Universalismus 8. Die Beziehung von Universalismus und Nationalsozialismus 8.1. Das „Institut für Ständewesen“ in Düsseldorf 8.2. Der Universalismus aus nationalsozialistischer Perspektive 8.3. Der Universalismus im Sudentenland 9. Schlußbemerkung 10. Appendix 10.1. Die Spann-Akte 10.2. „Die Überwindung des Parlamentarismus in Reich, Land und Gemeinde“ von Walter Heinrich 11. Literaturverzeichnis 11.1. Sekundärliteratur 11.2. Quellen 12. Abkürzungen 13. Namens- und Sachregister