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'Humanismus' in der Krise

Debatten und Diskurse zwischen Weimarer Republik und geteiltem Deutschland, Klassik und Moderne 7

Erschienen am 10.10.2017, 1. Auflage 2017
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783110554045
Sprache: Deutsch
Umfang: IX, 335 S., 1 s/w Illustr., 1 b/w ill.
Format (T/L/B): 2.5 x 23.5 x 16 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Zwischen der späten Weimarer Republik und der frühen Bundesrepublik wurde der Begriff Humanismus in der Publizistik so oft verwendet wie nie zuvor. Intellektuelle aus unterschiedlichen Milieus verstehen den Zusammenbruch der Weimarer Demokratie und den Nationalsozialismus nicht allein als politisch-soziale Krise, sondern als Krise der Kultur. Die Berufung auf den Humanismus dient dabei oft als eine Art Bollwerk gegen den Biologismus und den als Nihilismus kritisierten Werterelativismus der Moderne. Zugleich wird der klassisch-idealistische Humanismus selbst als krisenhaft und revisionsbedürftig angesehen, woraus sich die Forderung nach einem neuen Humanismus ergibt. Die Beiträge dieses Bandes rekonstruieren aus interdisziplinärer - v.a. literatur- und philosophiegeschichtlicher - Perspektive verschiedene Humanismus-Konzepte, die in den 1930er und 1940er Jahren kursieren, sowie die zeitgenössische Humanismus-Kritik. Untersucht werden u.a. Varianten einer intellektuellen Berufung auf die Antike und Goethezeit, das Konzept des Dritten Humanismus, die Humanismus-Kritik Heideggers, Gehlens und Plessners, die Exildebatte um den sozialistischen Humanismus, Thomas Manns neuer Humanismus sowie die juristische Diskussion um den Menschenwürde-Artikel im Grundgesetz der Bundesrepublik.

Autorenportrait

Matthias Löwe und Gregor Streim, Friedrich-Schiller-Universität Jena.