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Erinnerung an Gewaltherrschaft

Selbstzeugnisse – Analysen – Methoden

Haumann, Heiko
Erschienen am 18.02.2010
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783631594278
Sprache: Deutsch
Umfang: 304
Format (T/L/B): 21.0 x 14.0 cm

Beschreibung

Der Band ist aus Lehrveranstaltungen im Rahmen eines «Projekts Erinnerung» hervorgegangen. Er enthält Selbstzeugnisse und Analysen, die sich mit der Erinnerung an Gewaltherrschaft in Deutschland, in der Sowjetunion und in anderen osteuropäischen Ländern auseinandersetzen. Alle Autorinnen und Autoren gehen von einem lebensweltlichen Ansatz aus. Bei den Analysen werden unterschiedliche methodische Zugänge erprobt: von der Interpretation autobiographischer und literarischer Texte über die Auswertung von Interviews und Zeitungsartikeln bis zur Nutzung von Fotos und Filmen. Außerdem wollen die Beiträge wie die Selbstzeugnisse zum Schicksal von Jüdinnen zur Weiterarbeit anregen.

Autorenportrait

Der Autor: Heiko Haumann, geboren 1945, Studium der Geschichte, Politikwissenschaft, Soziologie und Pädagogik; Promotion 1971 in Marburg; Habilitation 1977 in Freiburg im Breisgau; seit 1991 Professor für Osteuropäische und Neuere Allgemeine Geschichte an der Universität Basel; Hauptarbeitsgebiete: Gesellschaftsgeschichte Russlands und der Sowjetunion; Geschichte der Juden in Osteuropa und am Oberrhein; Vergleichende Regionalgeschichte der Industrialisierung; Erinnerung und Lebenswelt.

Inhalt

Susi Sakran Thomas: Erinnerungsmosaik - Rückblick auf das jüdische Schicksal meines Vaters und auf meine eigene jüdische Biographie. Zwei Vorträge – Eva Abisch: Berlin - Sibirien - Retour. 1939-1946. Erinnerungen im Gespräch mit Carmen Scheide – Heiko Haumann: Blick von innen auf den Stalinismus. Zur Bedeutung von Selbstzeugnissen – Maja Naef: Augen_Zeugen. Geordnete Erinnerung. Das FotoaIbum eines Wehrmachtssoldaten – Esther Stebler: Und wir werden mit Erstaunen gewahr, dass wir nichts vergessen haben. Annäherung an autobiographische Texte von Rudolf Höß und Primo Levi – Aglaia Wespe: Evfrosinija Kersnovskajas Bildchronik aus dem Gulag: Der Kampf gegen das verordnete Vergessen – Christian Walt: «Wer’s warm hat, versteht den Frierenden nicht.» Alexander Solschenizyns ErzähIung «Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch» als historische Quelle zum Leben in sowjetischen Straflagern – Corinne Minder: Lidija Čukovskaja - Erinnerungen an den Terror – Sabine Gysin: lm Teufelskreis der «Vergangenheit»? Eine Untersuchung zur Biographie von Eva-Maria Stege – Mirjam Häsler: Wie Zeitungen Geschichte schreiben: Presseartikel aus der BRD und der DDR zur Unterdrückung des Prager Frühlings 1968 – Christoph M. Neidhart: Erinnern und Vergessen: Die Berliner Alexanderplatzdemonstration fünf Tage vor dem Mauerfall 1989 – Madoc Skinner: Krieg, Moral und Ideologiekritik. Kriegsverarbeitung im Film «Boško Buha» (1978) – Daniel Lis: Simon Rosenbluth / Jan Lis: Erinnerungen an eine kommunistisch-polnische Vergangenheit – Rebekka Edlund: «Wir lebten in einem unsichtbaren Ghetto.» Transatlantischer Rückblick auf eine polnisch-jüdische Kindheit. Inhaltsverzeichnis