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Rachel Dror erzählt aus ihrem Leben

"Wir waren froh aus der Hölle rauzukommen. In Palästina waren wir freie Menschen."

Diedrich, Gabriele / Bernstein, Costa
Erschienen am 01.01.2013, 1., Aufl.
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783942902069
Sprache: Deutsch

Beschreibung

Die „Edition Zeugen einer Zeit“ präsentiert Porträts von Menschen, die die Zeit des Nationalsozialismus und die Schoah überlebt haben. Die Erzählenden nehmen uns mit in ihr gesamtes Leben und ihre individuellen Erinnerungen. Wie haben sie ihre Kindheit und Jugend verlebt, welche Vorstellungen hatten sie von ihrer Zukunft? Wie haben sie die Zeit der Ausgrenzung und der Verfolgung erlebt und welche Auswirkungen hatte diese auf ihr Leben nach 1945? Wie blicken sie heute auf ihr Leben zurück? Erinnerungen vermitteln sich über die Sprache. Und die Authentizität der Stimmen gewährt einen sehr persönlichen Zugang zu den Erzählenden und ihren Lebensgeschichten, in denen sich auch die letzten Jahrzehnte deutscher Geschichte widerspiegeln. Bisher haben in der „Edition Zeugen einer Zeit“ aus ihrem Leben erzählt: Arno Lustiger, Trude Simonsohn, Edgar Hilsenrath, Henny Brenner, Rolf von Sydow, Salomea Genin und Eugen Herman-Friede.

Autorenportrait

Im achten Porträt der „Edition Zeugen einer Zeit“ erzählt die heute 91-jährige Rachel Dror aus ihrem Leben. Sie wächst in einem jüdischen Elternhaus in Königsberg/Ostpreußen auf und erfährt ab 1933 die beginnende Ausgrenzung und soziale Diskriminierung von Juden. 1936 geht sie 16-jährig nach Hamburg und bereitet sich mit einer landwirtschaftlichen Ausbildung auf die Auswanderung nach Palästina vor. In Hamburg erlebt sie 1938 auch die „Polenaktion“, bei der 17 000 polnische Juden aus Deutschland vertrieben werden. 1939 geht sie nach Palästina und tritt nach der Staatsgründung Israels 1948 in den Polizeidienst ein. 1957 kommt sie nach Deutschland, wo sie 1967 eine Ausbildung für Lehrer an Sonderschulen beginnt. Von 1969 bis 1986 arbeitet sie in der Sprachheil- und Schwerhörigenschule in Stuttgart. Schon seit 1978, und verstärkt seit ihrer Pensionierung 1986, engagiert sie sich ehrenamtlich in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, führt Interessierte durch die Stuttgarter Synagoge und besucht als Zeitzeugin Schulen: „Jugendliche können nicht verstehen, wie es damals war. Man muss es mit heute in Verbindung bringen. Deutschland ist international und man hat doch Vorurteile. Und ich versuche, ihnen klarzumachen, dass Mensch Mensch ist, egal wie er aussieht.“