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Klaus Traube erzählt aus seinem Leben

"Die Vergangenheit ist etwas, was ich erinnere, aber sie hat nichts Bedrängendes mehr"

Bernstein, Costa / Diedrich, Gabriele
Erschienen am 24.09.2013
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783942902083
Sprache: Deutsch

Beschreibung

Über die Edition: Die „Edition Zeugen einer Zeit“ präsentiert Porträts von Menschen, die die Zeit des Nationalsozialismus und die Schoah überlebt haben. Die Erzählenden nehmen uns mit in ihr gesamtes Leben und ihre individuellen Erinnerungen. Wie haben sie ihre Kindheit und Jugend verlebt, welche Vorstellungen hatten sie von ihrer Zukunft? Wie haben sie die Zeit der Ausgrenzung und der Verfolgung erlebt und welche Auswirkungen hatte diese auf ihr Leben nach 1945? Wie blicken sie heute auf ihr Leben zurück? Erinnerungen vermitteln sich über die Sprache. Und die Authentizität der Stimmen gewährt einen sehr persönlichen Zugang zu den Erzählenden und ihren Lebensgeschichten, in denen sich auch die letzten Jahrzehnte deutscher Geschichte widerspiegeln. Bisher haben in der „Edition Zeugen einer Zeit“ aus ihrem Leben erzählt: Arno Lustiger, Trude Simonsohn, Edgar Hilsenrath, Henny Brenner, Rolf von Sydow, Salomea Genin, Eugen Herman-Friede und Rachel Dror.

Autorenportrait

Über den Autor: Im neunten Porträt der „Edition Zeugen einer Zeit“ erzählt Klaus Traube aus seinem Leben. In den 1970er Jahren gerät er, als Manager in der Atomindustrie unter anderem verantwortlich für den Bau des Schnellen Brüters in Kalkar, aufgrund privater Kontakte zur linken Szene ins Visier des Bundesverfassungsschutzes. Die „Lauschaffäre“ wird zum ersten großen Abhörskandal in der BRD und führt zum Rücktritt des damaligen Innenministers Werner Maihofer (FDP). Traube entwickelt sich zum Atomkraftgegner und wird zu einem Idol der Anti-Atomkraft-Bewegung. 1928 wird er als Sohn eines jüdischen Vaters und einer protestantischen Mutter in Hannover geboren. Als „Halbjude“ muss er 1944 die Schule verlassen und kurz vor Kriegsende noch Zwangsarbeit in einem Arbeitslager leisten. Nach seinem Studium beginnt er 1959 seine Karriere in der Atomindustrie, als die Atomenergie noch als die Zukunftsenergie schlechthin gilt. Die Studentenbewegung politisiert ihn, die Bewunderung für Willy Brandt veranlasst ihn zum Eintritt in die SPD, in der er später mit Erhard Eppler und Volker Hauff zum Flügel der Atomkraftgegner gehört, der den Weg der SPD zum Ausstieg aus der Atomenergie bereitet.